2. Reise 2010

 

Wie wir uns drei Jahre zuvor bei unserem ersten gemeinsamen Florida-Trip geschworen hatten, kehrten die Eule und ihr Pupettchen tatsächlich zurück. Mit einem Direktflug von Air Berlin, Düsseldorf-Fort Myers. Und um 3 Tage verlängert, um unseren Traum von Everglades und Key West verwirklichen zu können.

Ankunft in Fort Myers am späten Nachmittag, ab zur Autovermietung das Ford Mustang Cabriolet abholen und dann nichts wie erstmal ins Hotel nach Naples.(Eine Hotelliste mit Hotels, in denen wir selber schon waren und die wir weiterempfehlen können, folgt). Abends ein kurzes Dinner und ein Stop im Supermarkt, um Getränke zu kaufen und dann erstmal Bett. Am nächsten morgen natürlich wieder in aller Herrgottsfrühe gegen fünf wach. Mittlerweile gehört es für uns zum Urlaub in Florida dazu, die Weather-Channels zu verfolgen, unser persönliches Bibel TV. Gegen acht machten wir uns auf den Weg zu unserem Starbucks zwischen Naples und Bonita Springs, um den Tag mit einem leckeren Latte (ich) und einem Cinnamon-Apple-keine-Ahnung-was- noch (Susanne) zu starten. Vorteil: der Starbucks liegt auf dem Weg von Naples nach Estero zu unserer Lieblingsmall Miromar, die allerdings erst um 10 Uhr ihre Pforten öffnet.

Der erste Urlaubstag für uns beginnt also mit einer ausgedehnten Shopping-/bzw. Nur-Gucken-Nicht-Anfassen Tour durchs Outlet. Vorteil des Miromar-Outlets: es ist angelegt wie ein kleines Dorf mit hübschen bunten Häuschen, zwischendurch kann man auf einer der Bänke am Springbrunnen oder am angelegten See etwas Trinken und die glühenden Sohlen entspannen. Abgesehen davon bietet Miromar in angenehmer Grösse alle Designer, die man/frau braucht. Preise lohnen sich nicht immer, aber meistens, kommt natürlich auf den Dollar-Kurs an. Bisher hatten wir immer Glück. Als wir von dem ersten Trubel genug hatten, fuhren wir wieder zu unseren Lieblingsinseln Sanibel und Captiva, die nicht nur wunderschön sind, sondern auch eine schöne Ruhepause versprechen. Abends Essen in Naples auf der 5th. (Insgesamt haben wir schon einige Restaurants dort ausprobiert und alle waren top, von daher: wo der Appetit einen hin verschlägt, lecker ist immer)

Zweiter Tag in Naples gehörte dem schon angesprochenen Strand in Bonita, Vanderbilt Beach, der alles hat, was ein Strand haben muss: kleine Getränkebude, Toilettenhaus, Liegen-Muschel-Verleih, wunderschönen Sand und tolles Wasser. Bei meinem ersten Besuch am Bonita Strand 1993 habe ich sogar Delfine sehen können, die bis an den Strand kamen. Ein Stop früh morgens kann sich dort also lohnen. Publikum ist sehr gemischt, von Familien über Rentner bis zu Spingbreakern (im März) ist alles da.

Am dritten Tag sind wir voller Vorfreude endlich aufgebrochen Richtung Everglades. In Everglades City, ca. 45 min. Weg von Naples, haben wir uns einen Airboat Verleih gesucht und mit Captain Doug´s auch gefunden. Da wir noch Zeit hatten, kehrten wir zum Frühstück im Island Cafe ein. Kleiner Tipp von uns: in den USA nicht immer nur nach dem Äußeren gehen, sondern die Einwohner/ Touristen-Info fragen und beobachten. Man landet in Cafes und Restaurants, die man sich so nicht selber suchen würde und fährt damit bestens: so auch hier: tolles Frühstück mit netter Bedienung zu kleinem Preis.

Die Airboat-Tour brachte uns in die Mangroven der Everglades (also nicht wie in CSI Miami nur durch Gräser-und Sumpflandschaft) und zu den Alligatoren. Auf unserem Boot wurden wir von Pelikanen begleitet, und ich muss gestehen: die Schnäbel sind beeindruckend und beängstigend. Für eine solche Tour zahlt man ca. 40 Dollar pro Person, die sich aber lohnen, um einen Einblick in die Fauna und Flora der Everglades zu bekommen.

Zurück ging es für uns weiter zu unserer Zwischenübernachtung auf dem Weg nach Key West. Geplant hatten wir, uns in Homestead ein Motel zu suchen. Man kann zwar auch eine halbe Stunde weiter fahren und auf Key Largo übernachten, da zahlt man dann aber das Dreifache. Wir landeten im Motel 8 in Homestead, wobei wir sagen müssen: Homestead muss man nicht gesehen haben und man muss dort auch nicht im Motel 8 übernachten. Zimmer war zwar sauber, aber lag in der dunkelsten Ecke, Homestead machte auf uns auch nicht den Vertrauen erweckendsten Eindruck. Abends noch in einer Kaschemme gegessen, und am nächsten morgen zugesehen, dass wir Richtung Keys kommen, da wir unser nächstes Ziel schon ausgemacht hatten:

Conch House auf Key Largo, 100211 Overseas Highway, versteckt auf der linken Seite. Ein kleines feines Paradies zum Frühstücken, Lunch und Dinner. Hier stärkten wir uns bei Eiern, Speck, Pancakes mit Sirup und French Toast, bevor es dann auf die letzte Etappe Richtung Key West ging. Und wir planen unsere Trips tatsächlich so, dass wir es auch in den darauf folgenden Reisen immer schaffen, im Conch House zu frühstücken. Es lohnt sich!

Eigentlich hatten wir eine weitere Übernachtung in Höhe von Islamorada oder Marathon geplant, da wir keine Ahnung hatten, was man sich auf der Fahrt über die Keys noch ansehen kann und möchte. Geschrieben wird viel und vermutlich haben wir uns damit auch nie ausreichend auseinander gesetzt. Aber wer einmal auf Key West war, der möchte schnell wieder dort hin und spart sich die restlichen Keys für kurze Stops ohne Übernachtung. Zwar stoppten wir noch an einigen Sighseeing-Points und wer das Geld hat und die Zeit, kann auch gerne hier noch mit Delfinen schwimmen, dort noch mit einem Boot raus und da noch am Strand liegen.  Uns reichte ein Besuch im Bahia Honda State Park, vom dem es heisst, er hätte die schönsten Strände der Keys. Wir haben diese bei dieser Reise nicht gefunden, und auch bis heute nicht, obwohl wir es nochmal versuchten: aber natürlich kann man die 6 Dollar bezahlen, um sich zumindest die unterbrochene ehemalige Eisenbahnbrücke aus der Nähe anzusehen. Mehr bietet der Ort für uns ehrlich gesagt nicht. Also doch weiter direkt nach Key West. Was wir nicht bedachten und hier wieder, merke, ein Tipp: Key West im März am Wochenende ist nicht leer und Hotels, Motels im bezahlbaren Rahmen eh schon schwer zu finden. Wir hatten das Glück, für knappe 200 EUR ein Zimmer in einem Motel in Key West zu finden (Blue Marlin Motel, 1230 Simonton Street). Lage Top, Lärmpegel nachts aber auch, da von Springbreaklern bevölkert. Viele Hotels und Guesthouses in Key West nehmen keine Springbreakler oder junge Leute unter 25 auf, oder verlangen horrende Kautionen. Wir bekamen kaum ein Auge zu in der Nacht und waren froh, dass wir am nächsten Tag in unser bereits gebuchtes Guesthouse Eden House,  1015 Fleming Street, umziehen konnten. Ein Traum von Guesthouse, sehr gediegen und romantisch, traumhafte Preise von ca. 300 EUR pro Nacht. Wir haben unsere Tage dort sehr genossen, allerdings auch entschieden, dass dieses Hotel gut für Honeymoon-Paare u.ä. geeignet ist, für uns einen Tick zu viel des Guten (und des Preises). Um sich einen Überblick über Key West zu verschaffen bietet es sich an, mit dem Conch Train, Abfahrt 303 Front St., Preis ca. 30 Dollar, 90 min. durch Key West zu fahren. Man erfährt viel Geschichtliches und hat Zeit, sich in Ruhe die Straßen und Gebäude einzuprägen, um sie dann später auf eigene Faust genauer unter die Lupe zu nehmen. Wir entschieden uns danach für einen Besuch im Hemingway House, auf jeden Fall lohnenswert, Eintritt ca. 12 Dollar. Gegenüber findet man den alten Leuchtturm von Key West, auf den man, wenn man schwindelfrei ist (nicht wie ich), auch hoch kann. Wir schawenzelten uns weiter durch Key West. Man lässt sich einfach treiben: Key West ist nicht groß (der alte interessante Teil) und es ist überall schön. Pflicht ist natürlich abends der Mallory Square zum Sonnenuntergang gucken und feiern. Mit Straßenmusikern, Artisten, vielen Menschen, die alle gespannt auf den Horizont starren, dass die Sonne untergeht, um dann gemeinsam zu raunen, wenn sich genau in dem Moment ein Ausflugsschiff zwischen Sonne und Mallory Square schiebt und man den Moment, wenn die Sonne im Meer versinkt, verpasst. Aber das Gewusel macht einfach Spaß.     

Auf jeden Fall haben Susanne und ich unser Paradies entdeckt und das heisst Key West: ein wunderschöner Fleck mit den verschiedensten Leuten, man kann auf der Duval Street feiern und Live Musik hören (unser Favorit Willie T´s, Duvall Street), man findet seine ruhigen Ecken oder ein nettes Strändchen zum Relaxen, man lässt sich von den wunderschönen Holzvillen beindrucken, schnuppert den Duft der Bougain Villeas, erfreut sich an dem Blick auf Orchideen, die in den Bäumen wachsen. Wir schworen uns bei unserer Abreise, dass ab sofort Key West immer wieder eingeplant werden muss, sollten wir wieder nach Florida kommen. Leider mussten wir nach 3 Tagen uns ersmal wieder auf den Rückweg machen. Da wir früh morgens fuhren, entschieden wir uns beim Frühstück im Conch House, einen Stopp in Miami einzulegen, um wenigstens einmal den Ocean Drive gesehen zu haben. Da Miami im Verkehr erstickt und wir, unerfahren, wie wir waren, auch vermutlich nicht den schnellsten Weg durch Downton fanden, entschlossen wir uns, nur einmal schnell über den Ocean Drive zu cruisen, um dann doch schnell wieder Richtung Naples zu unserem bereits gebuchten Hotel zurück zu fahren. Miami ist bestimmt beindruckend, das Art Deco Viertel auch interessant. Trotzdem hatten wir irgendwie den Eindruck, das alles nachgebaut wurde und schon leicht angeranzt ist. Aber jedem das seine, wir werden in diesem Leben kein Fan mehr von Miami und wir haben es durchaus nochmal versucht. Zurück nach Naples ging es diesmal nicht über den Tamiami Trail durch die Everglades, sonders über die Alligator Alley. Abends kamen wir geschafft und voller schöner Eindrücke an, so dass wir am nächsten, unserem letzten ganzen Tag, uns entschieden, unserem Lieblingsstrand Vanderbilt Beach in Bonita noch einen Besuch abzustatten. Dort verbrannte ich mit dermaßen den Bauch, dass der Rückflug am nächsten Tag zur reinen Qual wurde. Also bitte, Eincremen mit min. LSF 20, möglichst 30 nicht vergessen.

Unsere 8 Tage in Florida waren so gefüllt mit Erlebnissen und Eindrücken, dass uns unsere Reise tatsächlich wie 3 Wochen vorkam. Kein Mal fühlten wir uns gestresst, nichts hätten wir uns anders gewünscht, immer fühlten wir uns sicher. Beim nächsten Mal werden wir vielleicht nochmal 2 Tage dranhängen, um Florida noch ein bisschen mehr genießen zu können. Wie Ihr seht, stand der Plan, in spätestens zwei Jahren wieder zu kommen und das taten wir auch....

Bis in 2012

Das Pupettchen und the Owl